Wolf & Weidetierhaltung
In der Gemeinde Rietz-Neuendorf ist in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Nutztierrisse (insb. in Weidetierhaltung) durch die ebenfalls zunehmende Wolfspopulation zu beobachten. Neben den wirtschaftlichen und emotionalen Auswirkungen auf die Nutztierhalten, stellt sich in diesem Zusammenhang nach der Zukunft der Weidetierhaltung, der vertretbaren Wolfsdichte (Wölfe / Fläche) und dem Anrecht auf Tierwohl der Weidetiere.
Die Gemeinde Rietz-Neuendorf tritt dabei für ein Miteinander von Wolf und Mensch ein, dass nicht ausschließlich die Belange des Wolfes in den Fokus nimmt. Angesichts der Entwicklung der Populationen und Lernfähigkeit des Wolfes muss auch die Frage nach besserem Schutz der Weidetiere, Begrenzung der Population und der gezielten Entnahme gestellt werden.
Bei Fragen zu Schadensfällen und Rissgutachten, der landesweiten Koordinierung von Schadensmanagement und Prävention inklusive Tierhalterberatung und übernehmen Herdenschutzberatung und Schadensbearbeitung wenden Sie sich bitte an das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU).
"Wolfsberatung" am 04. April 2022
Am Montag, dem 04. April 2022 hat der Landkreises Oder-Spree zu einer erneuten Gesprächsrunde im Zusammenhang mit dem Thema "Wolf & Weidetierhaltung" geladen.
Zu diesem Treffen waren unter anderem Vertreter:
- des Landtages (Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, AfD),
- der Landkreise (Landrat & Fachämter),
- das Landesamtes für Umwelt (LFU),
- der Bauern und Jäger,
- die Gemeinde Rietz-Neuendorf (vertreten durch den Bürgermeister) und
- betroffene Schäfer anwesend.
Dabei wurden auch die steigenden Zahlen der Wolfsübergriffe auf Weidetiere und deren Folgen dargestellt. Das Landesamt für Umwelt nahm die Hinweise für die Überarbeitung der Wolfsschutzverordnung zur Kenntnis und schilderte seinerseits die Fördermöglichkeiten präventiver Maßnahmen (Wolfsschutzzäune, etc.) sowie die Möglichkeiten der finanziellen Entschädigung aufgrund vom Wolf verursachter Schäden dar.
Grundsätzlich ging es allen Beteiligten darum, ein Miteinander von Mensch und Wolf so zu gestalten, dass sowohl Naturschutz wie auch die Weidetierhaltung bestmöglich berücksichtigt werden.
Aus Sicht der Gemeinde besteht die Hoffnung, dass insbesondere die Vetreter des Landtages verstanden haben, dass der aktuelle Umgang, in dem auf eine exponentielle Entwicklung der Wolfspopulation durch die Ausweitung der Schutzmaßnahmen (sprich: immer mehr und höhere Zäune) reagiert wird, nicht nachhaltig sein kann. Letztendlich dienen die Schutzmaßnahmen und Entschädigungen lediglich der Linderung der Syptome, nicht aber einer langfristigen Lösung der stetig steigenden Anzahl an Übergriffen (zumal der Wolf ein lernfähiges Tier ist).
Mein besonderer Dank gilt dem Landrat, der sich trotz zahlreicher weiterer Krisen diesem konfliktreichen Thema gestellt hat, und den Schäfern, die mittlerweile mehr aus Überzeugung als aus wirtschaftlichen Beweggründen, die ursprüngliche und tiergerechte Weidetierhaltung aufrechterhalten.
Oliver Radzio
Bürgermeister